Thai-Massage und ihre Tradition

In Thailand ist Thai-Massage unter Nuad-Phaen-Boran bekannt. Das bedeutet so viel wie „uralte heilsame Berührung“. Im westeuropäischen Raum ist sie besser bekannt als Thai-Yoga-Massage. Die Thai-Massage besteht aus passiven, dem Yoga entnommenen Streckpositionen und Dehnbewegungen, Gelenkmobilisationen und Druckpunktmassagen. Durch sanfte Dehnung und mit dem rhythmischen Druck von Handballen, Daumen, Knie, Ellenbogen und Füßen werden zehn ausgewählten Energielinien bearbeitet, die nach ayurvedischer Lehre den Körper als energetisches Netz durchziehen. Die traditionelle Thai-Massage findet bekleidet auf einer Bodenmatte statt. Sie kann bis zu 2 Stunden dauern und zeichnet sich durch ihren dynamischen kraftvollen Aspekt aus.

Eine Thai-Massage steigert das allgemeine Wohlbefinden, trägt zur Gesundheit bei und hat eine entspannte Wirkung auf Körper und Geist. Die Behandlungen helfen Verspannungen zu lösen, den gesamten Organismus des Menschen zu stärken und neue Lebensenergie zu schöpfen.

Masseure, die etwas auf sich halten, gehen bei den Meistern im Wat Po in die Lehre. In dem beeindruckenden Tempel in Bangkok befindet sich seit 1955 das wohl wichtigste Lehrzentrum für Thai-Massage. Dort werden auch die einzigen schriftlichen Überreste zur Thai-Massage aufbewahrt.  Sie sind aus Palmblättern in Pali-Sprache und Khmerschrift verfasst und wurden 1832 vom damaligen thailändischen König Nang Klao (Rama III.) in 60 Steintafeln graviert.